Open Knowledge 2018

Die Ringvorlesung des Sommersemesters 2018 wurde von Studierenden des Masterstudiengangs Information, Medien, Bibliothek unter Leitung von Prof. Christine Gläser und Prof. Dr. Ulrike Verch organisiert.

Open Science in Berlin und Hamburg – Die Wissenschaft öffnet ihre Tore

Dr. Christina Riesenweber – Konstantin Olschofsky

Aufgezeichneter Vortrag, der am 3. Mai 2018 gehalten wurde.

Was bedeutet Open Science für große Wissenschaftsstandorte wie Berlin oder Hamburg? Diese Frage wird am 03.05.2018 um 18 Uhr in der Ringvorlesung Open Knowledge auf dem Kunst- und Mediencampus der HAW Hamburg beantwortet. Dr. Christina Riesenweber, Mitarbeiterin im Open-Access-Büro Berlin, und Konstantin Olschofsky, Programmleiter von Hamburg Open Science, blicken aus der Sicht der jeweiligen Städte auf das Thema und damit verbundene Projekte.

Open Science gewinnt immer stärker an Relevanz. Ob es nun um den freien Zugang zu wissenschaftlichen Publikationen oder das Bereitstellen von Forschungsdaten geht: Der Aspekt der Offenheit ist einer der am stärksten zukunftsweisenden Pfade für die Wissenschaft. Wo dieses Thema noch vor einigen Jahren kritisch beäugt wurde, findet inzwischen ein Kulturwandel statt. Verschiedene Wissenschaftsstandorte in ganz Deutschland öffnen ihre Strukturen und ebnen damit den Weg hin zu einer Gesellschaft, in der Wissen und Forschung für jeden greifbar sind.

Ein solcher Umbruch vollzieht sich auch in den Städten Hamburg und Berlin, deren Open-Science-Projekte „Hamburg Open Science“ und „Open-Access-Strategie für Berlin“ in dieser Veranstaltung vorgestellt werden. Dabei wird der Frage nachgegangen, was es bedeutet Open Science in Großstädten zu etablieren. Eine Diskussion und ein Umtrunk schließen an die Vorträge an.


Verbundprojekt WTimpact – Vom Wissenstransfer zum Wissensaustausch

Dr. Miriam Brandt – Dr. Martin Kubiak

Aufgezeichneter Vortrag, der am 17. Mai 2018 gehalten wurde.

Möchten Sie sich auch ehrenamtlich als Citizen Scientist für die Wissenschaft engagieren? Die Beteiligung und das Wissen von Hobbyforschern sind derzeit in zahlreichen innovativen Forschungsprojekten gefragt, da sie gemeinsam umfassende Datenmengen generieren können. Im Auftrag der Wissenschaft führen Bürger Messungen durch, dokumentieren Beobachtungen, werten Daten aus oder nehmen andere Aufgaben im Forschungs- und Publikationsprozess wahr. Damit unterstützen sie hauptberufliche Wissenschaftler und helfen im besten Fall über einen langfristigen Zeitraum, qualitativ und öffentlich zugängliche Informationen zu generieren, um neue wissenschaftliche Erkenntnisse zu ermöglichen.

Daraus ergeben sich eine Reihe von Herausforderungen und Fragen: Welche Rahmenbedingen sind hilfreich und wie wird die Datenqualität sichergestellt? Wie lassen sich die Erwartungen von Hobby-Forschern und Wissenschaftlern vereinbaren? Welche Potentiale bieten offene Forschungsprojekte unter Beteiligung von Bürgern? Diese und andere Fragen können am 17.05.2018 um 18 Uhr auf dem Kunst- und Mediencampus Hamburg im Rahmen der Ringvorlesung „Open Knowledge“ gemeinsam mit Dr. Martin Kubiak und Dr. Miriam Brandt diskutiert werden.

Dr. Martin Kubiak stellt in seinem Gastvortrag das aktuelle Hamburger Forschungsprojekt „Insektenfauna auf dem Energieberg Georgswerder“ vor, das dieses Jahr bereits zum zweiten Mal stattfindet. Er ist Insektenforscher und arbeitet in der Abteilung Biodiversität der Tiere an der Universität Hamburg.

Im zweiten Vortrag stellt Dr. Miriam Brandt das Verbundprojekt “WTimpact – Vom Wissenstransfer zum Wissensaustausch” vor. Sie ist Wissenschaftskoordinatorin am Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin und untersucht in dem Projekt die Rolle der Citizen Scientists. Es geht unter anderem darum, welche Faktoren das Lernen und die emotionale Einstellung von Teilnehmenden an Citizen Science-Projekten beeinflussen.


Hamburg zieht blank – über offene Verwaltungsdaten und mehr Mut zur Transparenz

Dominic Panić

Aufgezeichneter Vortrag, der am 24. Mai 2018 gehalten wurde.

Verwaltungsdaten gehören nicht zwischen geschlossene Aktendeckel, sondern sollten dazu dienen, politische Entscheidungsfindungsprozesse zu öffnen und den Bürgern Zugang zu gewähren. Open Government Data oder offene Verwaltungsdaten können von jedermann frei genutzt, weiterverbreitet und zu jeglichen Zecken weiterverwendet werden. Die Daten sollen unentgeltlich und digital abrufbar sein und dürfen keinen urheber- oder datenschutzrechtlichen Beschränkungen unterliegen.

Die Freie und Hansestadt Hamburg nimmt in Deutschland eine Vorreiterrolle im Bereich der Informationsfreiheit und offenen Verwaltungsdaten ein. Seit Inkrafttreten des Hamburger Transparenzgesetzes 2012, das auf die Volksinitiative „Transparenz schafft Vertrauen“zurückzuführen ist, wurden bereits mehrere tausend Datensätze der Hamburger Verwaltung und von Hamburger Unternehmen, an denen die Stadt beteiligt ist, im neuen Transparenzportal veröffentlicht. Das im Internet frei zugängliche Informationsportal bietet einen zentralen Zugang zu aktuellen Daten, angefangen bei Senatsmitteilungen, über Statistiken, Geodaten, ein umfassendes Baumkataster bis hin zu geplanten Velorouten.

Als Referent zum Thema “Open Government Data” dürfen wir am 24. Mai 2018 um 18 Uhr Dominic Panić, Leiter des Tranzparenzportals Hamburgs, auf dem Kunst- und Mediencampus Hamburg begrüßen. Nach Abschluss seines Studiums der Informatik an der Universität Hamburg, arbeitete Herr Panić unter anderem als freier Dozent in den Bereichen Programmierung, betriebliche Umweltinformationssysteme und Software-Entwicklung sowie als Produktverantwortlicher für elektronische Entscheidungsvorgänge gearbeitet. Seit Ende des Jahres 2017 ist er nun in der Fachlichen Leitstelle Transparenzportal im Staatsarchiv tätig. In seinem Vortrag “Hamburg zieht blank!” wird Herr Panić nicht nur von offenen Verwaltungsdaten in Hamburg und dem Transparenzportal berichten, sondern auch wie und warum sich Mut zu mehr Transparenz in diesem Bereich auszahlt.

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Open Source Softwareentwicklung – Mythen, Märchen, Missverständnisse

Prof. Dr. Matthias Finck

Aufgezeichneter Vortrag, der am 31. Mai 2018 gehalten wurde.

Open Source beschreibt die freie Verfügbarkeit von Software-Quellcodes, die im Rahmen von freien Open-Source-Lizenzmodellen unentgeltlich genutzt, vervielfältigt und sogar beliebig verändert werden können. Somit bietet Open Source Software nahezu unbegrenzte Möglichkeiten der Weiterentwicklung für den individuellen Bedarf. Wer aber glaubt, dass Open Source Software überwiegend von Nerds mit einem Hang zur Weltverbesserung in einem basisdemokratischen Prozess entwickeln wird, irrt. Die Realität sieht fast immer anders aus. Viele erfolgreiche Programme wie Linux oder MySQL gehen auf Open Source Initiativen zurück.

In seinem Vortrag am 31. Mai auf dem Kunst- und Mediencampus Hamburg im Rahmen der Ringvorlesung Open Knowledge geht Prof. Dr. Matthias Finck auf die Vorurteile gegenüber Open Source ein und zeigt anhand konkreter Fallbeispiele, dass Open Source Softwareentwicklung hochprofessionell und durchaus profitabel sein kann. Außerdem argumentiert er, warum die Entwicklung und Nutzung von Open Source Software ein wichtiges Ziel sein sollte – gerade auch für öffentliche Institutionen.

Als ehemaliger Leiter der Entwicklungsabteilung der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg betreute Prof. Dr. Finck bereits viele erfolgreiche Open Source Projekte. Nach seinem Studium der Informatik promovierte Prof. Dr. Finck zum Thema „Usability- Engineering in der Open-Source-Softwareentwicklung“ und gründete nach seinem Studium effective WEBWORK mit. Über die Firma widmet er sich speziell der Open Source Softwareentwicklung für Bildungseinrichtungen und Bibliotheken. Darüber hinaus lehrt er seit 2014 als Professor für Angewandte Informatik an der Nordakademie in Elmshorn.

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Open Culture – Freie Kultur für alle

Dr. Lukas Mezger

Aufgezeichneter Vortrag, der am 7. Juni 2018 gehalten wurde.

Der freie Zugang zum Wissen bezieht sich nicht nur auf Daten und wissenschaftliche Werke, sondern erfasst auch Kunst und Kultur. Diesen Aspekt der Open Culture-Bewegung beschreibt der Begriff „Open GLAM“: Kultur- und Erinnerungsinstitutionen wie Bibliotheken, Archive und Museen stellen die ihnen anvertrauten Kulturgüter der Allgemeinheit offen und digital zur Verfügung lassen sie so Teil der digitalen Allmende werden. Kunstwerke, Dokumente und andere historische Artefakte können dann frei verbreitet und von anderen Kulturschaffenden und Wissenschaftlern für das eigene Werk genutzt werden.

Mit diesem Thema setzt sich Dr. Lukas Mezger auseinander: Er engagiert sich bei Wikimedia, der gemeinnützigen Organisation hinter Wikipedia, die sich auch dafür einsetzt, Wissen von Kultur- und Erinnerungsinstitutionen (Galleries, Libraries, Archives, Museums, kurz „GLAM“) im digitalen Raum frei verfügbar und nachnutzbar zu machen. Aus seiner Beschäftigung mit der Organologie (der Wissenschaft der Musikinstrumente) entstand 2017 in Kooperation mit dem Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg das Projekt „Wiki Loves Music“, das er in seinem Vortrag am 7. Juni auf dem Kunst- und Mediencampus Hamburg im Rahmen der Ringvorlesung „Open Knowledge“ näher vorstellen wird.

Lukas Mezger studierte Rechtswissenschaften in Hamburg, Rom und Kiel und ist Rechtsanwalt mit Schwerpunkten im Medien- und IT-Recht in Hamburg. Seit 2005 ist er Wikipedia-Autor und besonders in den Themenbereichen Recht und Musikwissenschaft aktiv. Zudem ist Lukas Mezger Mitglied im Präsidium von Wikimedia Deutschland e.V. und war von 2014 bis 2017 Datenschutz-Ombudsmann der Wikimedia Foundation.

Open Educational Resources – Der Weg zu offenen Lernmaterialien 

Tobias Steiner

Aufgezeichneter Vortrag, der am 21. Juni 2018 gehalten wurde.

Bildungsmaterialien für alle frei zugänglich machen? Ein Schritt in diese Richtung ist OER,
Open Educational Resources. Dabei handelt es sich um Bildungsmaterialien in verschiedenen Formaten, beispielsweise Arbeitsblätter, Videos, Online-Kurse oder ganze Bücher, die kostenlos im Internet allen Interessierten zur Verfügung stehen. Publiziert werden sie unter einer freien und offenen Lizenz, so dass die Nutzung und Weitergabe keinen rechtlichen Begrenzungen unterliegt.

Doch wo findet man solche offenen Lernmaterialien und wie können sie im Bildungskontext eingesetzt werden? Mit diesen Fragen beschäftigt sich das Projekt „Synergien für Lehren und Lernen durch OER“ (SynLLOER). Das Projekt wurde Anfang 2017 an der Universität Hamburg gestartet, um Open Educational Resources in den Hamburger Schulen und Hochschulen bekannter zu machen und langfristig die Nutzung offener Bildungsmaterialien zu fördern. In seinem Vortrag am 21. Juni auf dem Kunst- und Mediencampus Hamburg im Rahmen der Ringvorlesung Open Knowledge berichtet Tobias Steiner von seiner Arbeit als Projektkoordinator, von der Hamburg Open Online University (HOOU) und diskutiert mit seinen Gästen über die Potentiale und Probleme beim Einsatz von Open Educational Resources in der Bildung.

Wir danken dem Hamburger Communitysender TIDE für die Aufzeichnung der Vorträge und die gute Zusammenarbeit.

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